Kommentar

Als Pensionist, Vater und Großvater erlebe ich hautnah, welch großen Einfluss die jeweilige Lebensphase auf die Anliegen und Wünsche der GemeindebürgerInnen hat. Während junge Erwachsene oft als größtes Ziel die Schaffung der eigenen vier Wände haben, stehen erwerbstätige Eltern kleiner Kindern vor der Herausforderung, Arbeit und ganzjährige Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen.

Der Gemeinde Neustift kommt die Aufgabe zu, diese Menschen bestmöglich zu unterstützen. Sei es einerseits durch die Ermöglichung von sozialem Wohnbau sowie die Widmung bzw. Vergabe von leistbaren Baugründen und andererseits durch den Ausbau der Kapazitäten für umfassende Kinderbetreuung. Die alte Volksschule Neder würde sich dabei aufgrund ihres guten Zustandes und der baulichen Struktur bestens für eine Nachnutzung im Rahmen der Kinderbetreuung eignen.

Bei allen Investitionen in unsere „Zukunftsgeneration“ dürfen wir aber keinesfalls den Blick auf die älteren Menschen in unserem Dorf verlieren. Dabei ist mir vor allem wichtig, dass jene NeustifterInnen, die nicht zu Hause betreut werden können, ein lebenswertes Zuhause erhalten. Diese Generation hat Wesentliches für unsere Gemeinde geleistet und uns fürsorglich großgezogen. Ihre Leistungen können wir neben großer Dankbarkeit auch mit entsprechender Wertschätzung abgelten. Eine Möglichkeit dafür wären auch regelmäßige Feiern, bei denen die Verdienste der Neustifter RentnerInnen im Vordergrund stehen. Besonders schön wäre es, wenn die Gemeinde für derartige Feiern auch den Transport auf gut erreichbare Almen organisieren könnte. Menschen, die selbst nicht mehr gut bei Fuß sind, freuen sich sehr über jede Aktivität in unserer schönen Natur.

Vielen ist nicht bewusst, dass auch in Neustift einige RentnerInnen trotz über 40 Jahre langem Arbeitsleben von Altersarmut bedroht sind. Für diese Menschen muss sich die Gemeinde einsetzen. Angesichts der aktuell stark steigenden Energiepreise könnte man beispielsweise einen Heizkostenzuschuss andenken.